Mountainsmith Flightpath AT Rucksack-Trolly


« zurück weiter »

Den meisten deutschen Fotografen ist die Marke Mountainsmith wahrscheinlich noch nicht geläufig. Seit 1979 entwickelt Mountainsmith Taschen und Rucksäcke fürs Wandern, Reisen und den Alltag. Doch auch ein breites Angebot an Kamerataschen findet sich im Portfolio des Herstellers aus Colorado. Ich freue mich, euch in diesem Artikel eine Tasche von Mountainsmith vorzustellen, die mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermutet – den Flightpath AT.

Der Mountainsmith Flightpath AT richtet sich vor allem an Fotografen aus dem Profisegment, die häufig per Bahn oder Flugzeug unterwegs sind und dabei auf eine große Ausrüstung nicht verzichten können.
Mountainsmith Flightpath AT Review

Vielen Dank an Martin Achatzi von Achatzi.de für die Bereitstellung des Mountainsmith Flightpath AT!

Äußeres und Design

Der ganz in Schwarz gehaltene Flightpath AT gehört mit seinen äußeren Abmaßen von 36 × 28 × 47 cm³ (B × T × H) zu der Kategorie Rucksäcke, die für den Tagesausflug oder kurzen Fototrip viel zu groß sind. Doch dafür ist diese Transportlösung auch nicht gedacht. Das Tragesystem mit zwei breiten, leicht gepolsterten Schulterträgern, einem gepolsterten Hüftgurt und einem höhenverstellbaren Brustgurt vermittelt den Eindruck, dass mit dem Flightpath AT schwere Lasten getragen werden sollen. Die Länge aller Gurte lässt sich in einem weiten Bereich einstellen. Genau wie die Polsterung an Schulter- und Hüftgurten ist auch das in mehrere Segmente eingeteilte Rückenpolster mit einem Netzstoff überzogen, was bei warmen Temperaturen den Tragekomfort etwas erhöht.

Zusätzlich zum Rucksacktragesystem sind zwei Handgriffe an den Rucksack angebracht, die dank einer dicken Gummierung äußerst griffig sind. Einer davon sitzt an der Oberseite der andere auf der linken Seite, so dass der Rucksack wie ein Koffer getragen werden kann.

Bei längeren Fußwegen über Flughäfen oder Bahnhöfe mit schwerem Gepäck kann man das im Flightpath AT integrierte Trollysystem nutzen. Hierfür kann das Tragesystem einfach hinter dem Rückenpolster verstaut werden. An der Oberseite des Rucksacks ist hinter einer Decklasche, die über einen verdeckten Reißverschluss geschlossen wird, ein ausziehbarer Handgriff versteckt. Die Rollen der Trollyfunktion wurden in die hintere Kante des Bodens integriert. Durch ihre Kugellagerung sind sie sehr leichtläufig und ähneln den Rollen von Inlineskates stark. Um den Rucksack/Trolly trotz der Rollen sicher abstellen zu können wurde die Unterseite mit zwei großen, gummierten Standfüßen versehen. Das bietet außerdem den Vorteil, dass der Rucksack auch mal auf dem Boden abgestellt werden kann, ohne Angst vor Flecken oder Feuchtigkeit haben zu müssen und ermöglicht zudem einen sichereren Stand auf unebenem Untergrund.

Abgesehen von der Abdeckung des Trolly-Handgriffs besitzt der Rucksack auf der Außenseite vier weitere Reißverschlüsse. Zwei verdeckt ausgeführte für zwei an der Vorderseite angebrachte, längliche Außentaschen, ein massiver, aber nicht verdeckter Reißverschluss für das Hauptfach und ein von einer Lasche überdeckter Reißverschluss für das Daypack und Zubehörfach. Der Reißverschluss des Hauptfaches ist mit zwei massiven Schiebern versehen, in welche Ösen für ein Vorhängeschloss eingearbeitet sind.

An beiden Seiten des Rucksacks verläuft jeweils ein Gurt von der hinteren Kante bis zur vorderen. Die Gurte sind längenverstellbar und mit einem Kunststoffclip ausgestattet. Sie dienen dazu, den Deckel des Hauptfaches bei geöffnetem Reißverschluss in einer bestimmten Winkelstellung zu halten.

Um beim Reisen nicht auf das Stativ verzichten zu müssen, hat Mountainsmith den Flightpath AT an der Vorderseite mit einem extrem robusten Stativhalter ausgestattet. Hierfür sind im oberen Bereich der Front hinter dem gelben Mountainsmith-Logo zwei Seitenpolster versteckt, die dafür sorgen, dass das Stativ sicher und kratzfrei von dem Kunststoffclip gehalten wird. An der Unterseite muss für den Stativtransport ein Köcher ausgeklappt werden, der aus einem sehr strapazierfähigen Material besteht. Auch an der Unterseite kann das Stativ zusätzlich mit einem gepolsterten Kunststoffclip fixiert werden. Der Stativhalter ist derart massiv gestaltet, dass sich auch schwere Stative problemlos transportieren lassen, ohne Gefahr zu laufen, den Rucksack zu beschädigen.

Der Inhalt ist im Mountainsmith Flightpath AT gut geschützt. Vor Stößen und spitzen Gegenständen schützt das robuste Außenmaterial, sowie die gute Polsterung der äußeren Hülle. Nässe und Feuchtigkeit halten die verdeckten Reißverschlüsse ab. Nur das Hauptfach, in welchem die Kameraausrüstung untergebracht wird, ist mit einem normalen Reißverschluss versehen. Daher sollte man bereits bei leichtem Regen und Schauern die in einem Fach auf der Unterseite versteckte Regenhülle überziehen, welche den Rucksack zuverlässig vor der Einwirkung von Nässe bewahrt.

Der Rucksack bringt ca. 2400 Gramm auf die Waage. Verglichen mit normalen Taschen ist das zwar viel, aber in Anbetracht der zahlreichen Funktionen, der großen äußeren Abmaße und der Trollyfunktion ist das Gewicht völlig in Ordnung.

Optisch fällt der Rucksack höchstens wegen seiner äußeren Form und Größe auf. Das Design ist sehr funktionsorientiert. Es werden zwar schon auf der Außenseite verschiedenste Materialien genutzt, doch auch das ist immer der bestmöglichen Funktionserfüllung geschuldet. Einziger Farbklecks des Rucksacks sind die beiden Mountainsmith-Logos, von denen eines an der Front und ein weiteres am rechten Schulterträger angebracht ist.

« zurück weiter »

, , , , , , ,

  1. #1 von Roger am 22. Juli 2011 - 11:18

    Habe mir den Flightpath auf Grund des Beitrages gekauft. Grundsätzlich kann ich allem im Beitrag zustimmen, bis auf zwei Punkte, welche mir negativ aufgefallen sind. 1. Das Tragesystem ist nur etwas für Personen mit breiten Schultern. Ich habe immer das Gefühl, dass mir die Träger über die Schultern rutschen. 2. Meine Canon 5D und 50D, jeweils mit Batteriegriff, gehen nur knapp rein und wenn dann noch ein Laptop eingesetzt wird, geht das Ganze kaum mehr zu und es entsteht ein Druck auf die Gehäuse, den ich diesen nicht zu lange zutrauen möchte.
    Für Kameras ohne Batteriegrif und für Personen mit breiten Schultern aber sicher ein toller und robuster Begleiter. Leider jedoch nicht für mich.

  2. #2 von bagreview.de am 22. Juli 2011 - 21:54

    Hallo Roger,
    danke für Deinen Kommentar! Ich finde es immer sehr interessant wenn meine Leser von Ihren Erfahrungen mit den Produkten berichten. Schade, dass mein Test Dir zwar zum Kauf verholfen hat, aber meine Kriterien, die ich im Test angesetzt habe, nicht ganz zu den Deinen passen.
    Aber gerade soetwas zu erfahren ist für mich wichtig, um in zukünftigen Tests besser auf Eure Bedürfnisse hin zu testen und nicht isoliert meine eigenen Maßstäbe anzusetzen.
    Daher vielen Dank für Dein Feedback! Und ich würde mich freuen wenn Du mir (gerne auch per E-Mail) mitteilst, was Du Dir für Deine Anforderungen für einen Rucksack zulegst/zugelegt hast!

    Viele Grüße,
    Sebastian

(wird nicht veröffentlicht)