Dörr Mountain Pro Medium Schultertasche


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Über 15 verschiedene Schultertaschen-Serien hat der deutsche Hersteller Dörr im Angebot. Für jede Ausrüstungsgröße, jeden Geldbeutel und jeden Geschmack lässt sich also ein passendes Modell finden. Unter anderem gibt es im Sortiment die Mountain Pro Serie, mit der man sich an anspruchsvolle Hobbyfotografen wenden möchte, die Wert auf hohe Qualität und durchdachte Funktionalität legen. Mit der Mountain Pro Medium steht in diesem Test ein Modell der Serie auf dem Prüfstand von bagreview.de. Was die Schultertasche kann, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.

Der Test zur Dörr Mountain Pro Medium gehört zum bagreview.de-Special: 9 Schultertaschen für eine 550D mit Double-Zoom-Kit.

Das Testmuster der Mountain Pro Medium wurde mir von Dörr zugesendet. Vielen Dank! Alle Produkte von Dörr gibt es natürlich auf: doerrfoto.de

Äußeres und Design

Viel Schwarz, ein wenig Hellgrau und ein dezenter roter Schriftzug, verbunden mit einer stark abgerundeten Schultertaschenform. Die Dörr Mountain Pro Medium verbindet ein klassisches Farbkonzept mit einer modern angehauchten Form, was optisch auf jeden Fall sehr gelungen ist.

Außen misst die Tasche 25 × 15 × 21 cm³ (B × T × H) und bewegt sich mit einem Gewicht von 670 Gramm im Mittelfeld der kompakten Schultertaschen.

Zum Tragen der Tasche ist neben dem abnehmbaren Schultergurt noch ein fest angenähter Hüftgurt vorhanden. Da sich dieser nicht verstauen lässt, sollte man ihn beim Tragen besser umlegen, da er sonst an den Beinen herumbaumelt. Das Polster des Schultergurtes ist angenehm weich, sehr flexibel und auf der Unterseite mit rutschfestem Noppen versehen. Durch die leicht ergonomisch gekrümmte Form passt es sich hervorragend an die Schulter an. Es lässt sich frei am längenverstellbaren Gurtband verschieben. Der Handlichkeit wegen, wurde oben an der Tasche ein gepolsterter und unten mit Neopren versehener Griff angenäht. Leider ist dieser etwas kantig und bietet daher keinen so guten Tragekomfort, wenn man die Tasche einmal nicht auf der Schulter tragen möchte.

Von unten betrachtet zeigt die Dörr Mountain Pro Medium ihre zwei robusten Standflächen. Diese aus Gummi hergestellten Rippenstrukturen ermöglichen der Tasche einen sicheren und leicht erhöhten Stand, so dass Nässe und Feuchtigkeit nicht sofort ins Innere der Tasche durchsickern kann.

An der Taschenrückseite sitzt im oberen Bereich ein Reißverschlussfach und darunter eine große Schlaufe, mit Hilfe derer sich die Tasche auf einen Gürtel oder ein Halfter aufschieben lässt. Vorne am Deckel ist nicht nur ein „Adventure by Dörr“-Logo angebracht, sondern direkt darüber sitzt ein kleines, unauffälliges Reißverschlussfach. Diese beiden kleinen Fächer sind die einzigen, direkt von außen zugänglichen Fächer der Mountain Pro Medium.

Um Nässe vom Reißverschluss des Hauptfaches fern zu halten ist der Deckel seitlich mehrere Zentimeter nach unten gezogen. Laut Produktbeschreibung liegt der Schultertasche eine Regenhülle bei. Im Lieferumfang des Testmusters fehlte eine solche allerdings.

Innenleben, Aufteilung und Fächer

Beim Öffnen des Hauptfaches ist man erst einmal überrascht. Unter dem Deckel erwartet einen beim Öffnen des umlaufenden Reißverschlusses ein orangegelber Innenraum. Das hätte man beim schlichten Schwarz der Außenhülle eher weniger erwartet. Nichtsdestotrotz hat das natürlich wie immer den Vorteil, dass sich die schwarze Ausrüstung gut vom Innenraum abhebt.

An der Innenseite des Deckels ist ein großes Netzfach angebracht. Harte, scharfkantige oder eckige Gegenstände sollte man hier wohl besser nicht verstauen, da man sich sonst das Display der Kamera leicht verkratzen könnte.

Zwei Trennelemente sind im Lieferumfang der Mountain Pro Medium enthalten. Beide besitzen eine klappbare Lasche, die beim Verstauen von Objektiven und Zubehör praktisch sein kann.

Kleine Einschübe, speziell für Speicherkarten, sucht man bei der Mountain Pro vergebens, diese muss man also im oberen Netzfach verstauen.

Ergänzend zum Hauptfach sitzt vorne unter dem Deckel noch eine geräumige Fronttasche. Dank des umlaufenden Reißverschlusses kann sie weit geöffnet werden und fasst problemlos mehrere Zubehörartikel. Das Frontfach ist durch eine Trennwand und ein Netzfach in mehrere Abteile untergliedert, so dass man sein Zubehör sinnvoll organisieren kann. Auch im Frontfach kommt das knallige Orangegelb zum Einsatz.

Material und Verarbeitung

Dörr stellt die äußere Hülle der Mountain Pro aus dem strapazierfähigen Cordura her. Cordura ist ein besonderes Nylongewebe, das in Hinblick auf höhere Haltbarkeit entwickelt wurde und vor allem im Bereich der Outdoor-Rucksäcke Anwendung findet. Cordura ist matt und fühlt sich sehr hochwertig an. Um Gewicht zu sparen ist das Außenmaterial als RipStop-Gewebe ausgeführt. Diese Gewebe bieten einen guten Kompromiss aus Strapazierfähigkeit und Gewicht, da das Textil alle paar Millimeter von stärkeren Fäden in einer Kästchenstruktur durchzogen wird. Das allseitige Flausch-Material des Innenraumes ist angenehm weich und bietet dadurch gleich zwei Vorteile: Einerseits wird die Ausrüstung effektiv vor Kratzern geschützt, andererseits lassen sich die beiden Trennelemente völlig frei platzieren.

Während die Reißverschlüsse selbst aus Kunststoff sind, wurden Schieber und Griffstücke aus Metall verwendet. Auch am Schulterträger kommen Metallteile zum Einsatz, was für besondere Stabilität sorgen soll.

Die Schnallen des Deckels und des Hüftgurtes sind aus Kunststoff. Dörr setzt hier besonders fest schließende Modelle ein, um eine lange Haltbarkeit garantieren zu können.

An der Verarbeitung der Mountain Pro gibt es nichts auszusetzen. An wichtigen Stellen, wie zum Beispiel dem Tragesystem wurden entsprechend stabile Nahtformen verwendet. Die sichtbaren Nähte sind sehr sauber ausgeführt und passend zum Cordura-Material wurde auch für die Nähte ein starkes Garn benutzt.

Platzangebot, Alltagstauglichkeit und Tragekomfort

Um eine Ausrüstung ähnlich der unten aufgelisteten Testausrüstung sinnvoll im Innenraum zu verstauen sollte man eine der Trennwände herausnehmen, da diese sehr hoch sind und die Kamera sonst direkten Kontakt mit dem Deckel hat. Entfernt man eines der herausnehmbaren Trennelemente, kann man einseitig das Objektiv und an der anderen Seite die Kamera mit angesetztem Objektiv verstauen. Praktisch ist, dass man auch das Teleobjektiv angesetzt an die Kamera unterbekommt. Wäre das nicht der Fall müsste man jedes Mal, wenn man die Kamera einpacken möchte, erst die kurze Brennweite montieren.

Im Hauptfach konnte folgendes verstaut werden:

  • Canon EOS 550D
  • Canon EF-S 18-55 mm f/3.5-5.6 IS (angesetzt an 550D)
  • Canon EF-S 55-250 mm f/4.0-5.6 IS
  • Netzkabel für Canon LC-E8 Ladegerät

Ersatzakku und Speicherkarten finden im Netzfach am Deckel Platz und weiteres Zubehör wie ein Ladegerät und ein Objektiv- und Kameradeckel lassen sich in der geräumigen Fronttasche verstauen.

Für alltägliche Dinge wie einen kleinen Snack oder ein Handy sind die beiden von außen zugänglichen Reißverschlussfächer sehr praktisch. Viel Platz bieten diese aber leider nicht und eine Möglichkeit ein Getränk zu verstauen hat man bei der Mountain Pro Medium ebenfalls nicht.

Der angenehm gepolsterte Schulterträger schafft einen hohen Tragekomfort, so dass sich die Mountain Pro Medium auch voll beladen bequem tragen lässt. Der zusätzliche Hüftgurt ist praktisch, solange man ihn angelegt hat. Er stabilisiert die Tasche und nimmt etwas Gewicht von der Schulter. Möchte man ihn nicht verwenden kann er aber leicht stören, da er nicht abgenommen werden kann. Er lässt sich zwar hinter dem Einschub an der Rückseite verstecken, kann dann aber an der Hüfte drücken, weswegen man ihn lieber so kurz wie möglich einstellen und an von der Tasche herunterhängen lassen sollte.

Fazit

Wirft man hochwertige Materialien, gute Verarbeitung und ein sinnvolles Konzept in einen Topf und verrührt das Ganze, bekommt man noch lange keine gute Schultertasche. Dank der langjährigen Erfahrung im Bereich der Fototaschen ist es dem Hersteller Dörr mit der Mountain Pro gelungen all diese Pluspunkte in einer Tasche zu vereinen und ein rundum überzeugendes Produkt zu entwickeln. Einziges Manko der Mountain Pro Medium ist, dass die Trennwände etwas zu lang sind, wodurch die Kamera nicht oben aufliegen kann. Ob die Regenhülle Teil des Lieferumfangs der Medium sein sollte, gilt es noch mit Dörr abzuklären.

Abschließend noch einmal vielen Dank an doerrfoto.de für das Testmuster der Mountain Pro Medium.

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